Das Buch ist raus, und die erste Kundenrezension ist schon da. Ein Stern:
Der Titel täuscht. Der Autor blickt zurück und die Interna des Lebens im Gefängnis haben mich nicht nur ermüdet, sondern sind bereits in der früheren Büchern ausreichend abgedeckt worden.
Auch nehme ich ihm die Unschuldsnummer nicht mehr ab. In der ausgiebigen Artikeln in der FAZ wurde haarklein aufgedröselt, wieso seine Geschichte nicht stimmen kann. Auch scheinen Menschen zu glauben, dass sein Geständnis in einer Art Schockzustand abgegeben worden zu sein und sofort wieder zurückgenommen wurde. Tatsächlich blieb er jahrelang dabei und distanzierte sich erst vor dem Prozeß in den USA 1990 davon. 5 Jahre nach dem grausamen Verbrechen.
Es ist Jedermanns eigene Entscheidung, aber man sollte sich genau überlegen, ob man ein Buch kauft von jemandem, der nicht zu seiner Schuld steht und stattdessen Strafbehörden und deren Mitarbeiter diskreditiert. Im Falle des Richters richten sich die Angriffe auf einen mittlerweile Verstorbenen.
Das empfinde ich als unanständig und geradezu jämmerlich.
Wie die BZ kürzlich titelte “Jens Söring wird erst wirklich frei sein, wenn er zugibt, ein Mörder zu sein”, trifft es genau.
Ich hab’s nicht geschrieben, ich schwöre.
“Ich hab’s nicht geschrieben, ich schwöre.” LOL! Ich werde es allerdings auch nicht lesen. Danke für den Hinweis.